Am 09.09. eröffnete in Bonn die GFO-Wohngruppe für dementiell veränderte Menschen. Dieses Konzept trägt der demographische Entwicklung Rechnung, dass mit stetig höherem Alter unserer Mitmenschen die Erkrankung an Demenz weiter zunehmen wird. Die GFO (Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH) ist der Ansicht, dass eine verbesserte Pflege- und Betreuungssituation von dementiell veränderten Menschen eine wichtige Zukunftsaufgabe ist. Aus diesem Grund hat die GFO in Bonn, mit dem aufwendigen Umbau eines Teiles des Herz-Jesu-Hofs, eine Möglichkeit für demente Menschen geschaffen, ein gleichsam selbstbestimmtes wie beschütztes Leben in einer Gemeinschaft zu führen.
Das Wohnhaus befindet sich mitten im Stadtgebiet von Bonn (Südstadt) und bietet bei zentraler Erreichbarkeit eine dennoch sehr ruhige Lage. Sowohl Hofgarten, wie auch die Rheinpromenade sind nur wenige Gehminuten entfernt. Die wohnungseigene Terrasse liegt im ruhigen Innenhof, wo ein geschützter Garten die zukünftigen Mieterinnen und Mieter zum relaxen einlädt. Alles ist perfekt vorbereitet um dementiell veränderten Menschen weiterhin ein möglichst selbstbestimmtes und selbständiges Leben zu bieten.
"Wir wollten eine echte Alternative zu einer Heimunterbringung schaffen und wir glauben dies ist uns auf eine sehr attraktive Art und Weise gelungen. Wir verbinden die Vorzüge eines natürlichen, vertrauten Wohnens mit einer modernen, behutsamen Wohnraumanpassung", so Claudia de Niet, Leiterin des Herz-Jesu-Hofs Bonn, wo die Demenz-WG angegliedert ist. Vorzug der betreuten Wohngemeinschaft ist, dass die Bewohner ihr gewohntes Leben weiterführen können und ihre bestehenden sozialen Kontakte erhalten bleiben.
Bei der Eröffnungsfeier für das Wohnprojekt wurde gleichzeitig ein Tag der Offenen Tür angeboten, wozu selbstverständlich neben medizinischem Fachpublikum auch Betroffene und Nachbarn des Herz-Jesu-Hofes eingeladen waren. Nach der Begrüßung von Markus Feldmann (Geschäftsführer GFO), erläuterten Claudia de Niet (Einrichtungsleiterin) und Ulrike Stickelmann (gerontopsychiatrische Fachkraft) das Konzept für die Wohngruppe für dementiell veränderte Menschen im Herz-Jesu-Hof. Bevor Priester Kiesel die Segnung der Räumlichkeiten vornahm, nutzte Frau Christiane Overmans (Stadtverordnete Bonn-Zentrum) die Möglichkeit die Gäste zu begrüßen und das Projekt als gelungene Maßnahme in der Region zu loben. Im Anschluss an die Eröffnungsfeierlichkeiten konnten sich die Gäste die Räumlichkeiten ansehen und noch offene Fragen ansprechen.
Markus Feldmann (Geschäftsführer GFO) machte noch einmal deutlich, dass das Projekt ohne Förderung des Ausschusses ?GlücksSpirale? mit 85.264 Euro und der Stiftung des Landes Nordrhein-Westfalen für Wohlfahrtspflege mit 63.000 Euro kaum möglich gewesen wäre. Der Umbau habe acht geräumige, helle Einzelzimmer geschaffen, die von jedem Bewohner individuell eingerechtet werden. Vertraute Möbel und Bilder helfen desorientierten Menschen sich besser zu orientieren. Die 42 qm große Wohnküche mit Essbereich lädt zum Austausch zwischen Bewohnern und Betreuern ein. Eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung sorgt dafür, dass die Bewohner jederzeit einen Ansprechpartner haben und sich sicher fühlen können. Bei einer erforderlichen Grundpflege wird diese gemäß der Pflegestufe von Mitarbeitern der ambulanten Service-Pflege erbracht.
Claudia de Niet weist noch einmal darauf hin, dass ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes die sehr enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen der Bewohner ist. Die regelmäßige Präsenz ihrer Bezugsperson ist sehr wichtig für demente Menschen und soll in der Wohngemeinschaft so gelebt werden. Religiöse Bedürfnisse und Bindungen der Bewohner werden übrigens berücksichtigt.
Wer sich für ein Leben in der GFO-Wohngemeinschaft für dementiell erkrankte Menschen interessiert, kann sich gerne bei Frau de Niet oder Frau Stickelmann unter
Tel. 0228-28928-0 informieren.